Wie zum Henker konnte ich nur auf die hirnverbrannte Idee kommen, ausgerechnet am Brückentag einen Besuch im schwedischen Möbelhaus zu machen?? Und auch noch an frühen Nachmittag??? Hoffentlich haut mir beim nächsten Mal rechtzeitig jemand mit dem Gummihammer vor die Stirn.
Ich brauchte dringend einen Druckertisch und dachte halt so: Kurz rein, raussuchen, zahlen, fertig. Knappe Stunde. Ja nee, is klar... Ich erzähle Euch mal, wie das so gelaufen ist. Vielleicht lernt Ihr ja wenigstens was daraus :-))
Schon bei der Parkplatzsuche dämmert mir allmählich, dass ungefähr drölftausend andere Rheinländer eine ähnliche Idee hatten. Egal, jetzt bin ich schon mal da, das ziehe ich jetzt durch. Ich habe ja eigentlich auch Zeit, bin ja nicht auf der Flucht oder so.
Ich werde relativ schnell fündig. Ein kleiner Beistelltisch mit Glasplatten soll es sein, da passen beide Drucker und auch noch der Scanner drauf. Er hat zwar keine Rollen an den Füßen, die Optik ist aber wohnzimmertauglich und für reduzierte 19 Euronen kann man nix meckern. Und weil ich jetzt doch glatte 10 Euro gespart habe, nehme ich noch einen kleinen Sessel mit, der mir schon länger ins Auge sticht.
Schnell ins Erdgeschoß, mit äußerster Selbstkontrolle an der Kleinkram- und Kruschtabteilung vorbei und pfeilgerade zu den Regalen mit den Objekten der Begierde. Der Tisch ist gleich eingesammelt, das Regalfach für den Sessel ist allerdings leider leer. Mist! Während ich mir noch überlege, ob es dann statt schwarzem Kunstleder auch die Stoffversion sein dürfte (Das hieße dann: Wieder hoch, Zettel beim Verkäufer holen, dieser Artikel ist dann nämlich nicht in der Abholhalle. Aaarhg!) fällt mir auf, dass das scheinbar leere Regalfach ja eine "zweite Reihe" hat und ganz hinten, unerreichbar für Mariposa Normalkäuferin, noch zwei Kartons liegen. Ok, erst mal einen gelben Mitarbeiter gesucht, der kurz entschlossen ins Regal klettert und die Kisten nach vorne zerrt. Ich bekomme kurzfristig leichtes Augenzucken (Maurerdekollete-Alarm!), bin aber trotzdem dankbar für die Hilfe. So, nun ab an die Kasse!
Jetzt offenbart sich erst die ganze Tragödie: An solchen Tagen sind natürlich die Kassen nicht alle besetzt und im Gegenzug sind nicht nur viele Kunden da, die mit ca. 10 großen Kartons durch die Kasse flutschen. Neeein, das wäre ja schön. An solchen Tagen nutzen viele Leute die Gelegenheit, einen Ausflug zum Schweden zu machen, auch wenn man eigentlich nichts braucht. Einfach mal gucken. Vielleicht sieht man ja was Nettes. An jeder besetzten Kasse stehen mindestens 10 Leute der Duftkerzen- und Grünpflanzenfraktion, jeder bewaffnet mit einem proppevollen Einkaufswagen. Warum gibt es hier eigentlich keine 7-Teile Kasse?? Ist auf alle Fälle eine prima Übung für mein Aggressionsbewältigungsprogramm.
Fast eine Stunde später bin ich endlich wieder an meinem Auto angekommen. Nun stellt sich heraus, dass ich das Fassungsvermögen meines Kofferraums dann doch leicht überschätzt habe. Ganz wenig nur. Minimal. Echt jetzt.
Erst noch das Auto umbauen? Boooah, keine Lust. Also, flugs den Sessel ausgepackt und in Einzelteilen ins Auto verfrachtet. Nochmal Endkontrolle, ob auch alles dabei ist und nun kann es endlich nach Hause gehen. Dass dort der Vermieter mit seinem Traktor mal wieder halb vor meiner Garage steht, entlockt mir nur noch ein müdes Lächeln. Ich lade meine ganzen Einzelteile aus und falle erst mal erschöpft aufs Sofa. Ich glaube, ans Schrauben mache ich mich erst morgen.